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Typisch für Süddeutschland und Österreich: der Maibaum

Updated: Jun 2, 2023




Ein Maibaum ist kein normaler Baum, der, wie du vielleicht vermuten könntest, im Mai blüht, sondern eine Tradition in Süddeutschland und in Österreich. Mit dem Maibaum sind einige seltsame Bräuche verbunden, du kannst also schon gespannt sein. Und wenn du dann in Bayern, Baden-Württemberg oder Österreich Urlaub machst, werden dir die Maibäume in den Dörfern sofort auffallen.



Also, was ist ein Maibaum? Ein langer Baumstamm wird auf dem Dorfplatz aufgestellt. Der Baumstamm ist aber zusätzlich noch geschmückt mit einer Krone, die aussieht wie ein Adventskranz. Daran befestigt man bunte Bänder, die dann im Wind flattern. Du siehst diese Bäume im Frühling in fast jedem Ort.


Wusstest du, dass das Maibaumaufstellen eine sehr alte Tradition ist? Bereits im 16. Jahrhundert, also vor 500 Jahren, hat man Maibäume aufgestellt. Damals waren die Maibäume dazu da, Selbstbewusstsein zu demonstrieren. Je höher der Baum, desto wichtiger das Dorf. Das hat sich inzwischen allerdings geändert.


Heutzutage ist das Maibaumaufstellen meist mit einem Fest verbunden. Damit feiert das ganze Dorf am 30. April oder am 1. Mai, dass endlich der Frühling da ist. Warum erst so spät? Ganz einfach! Vorher ist das Wetter zu schlecht.



Zuerst tragen die Dorfbewohner den Maibaum in einer Prozession durch den Ort und dann stellen sie den Maibaum auf. Aufgepasst! Er ist normalerweise sehr hoch, deswegen müssen die Männer gut aufpassen, damit er nicht auf ein Haus fällt. Der Baum bleibt dann mindestens bis zum 31. Mai stehen, dann wird der Stamm entweder eingelagert oder versteigert.


Und damit nicht genug. Früher gab es für wichtige Persönlichkeiten wie Bürgermeister, Arzt, Lehrer und Pfarrer eigene Maibäume. So kamen sich diese sicher noch wichtiger vor.



​Ein ganz besonderer Brauch ist das Maibaumstehlen. Dabei versuchen Männer aus den Nachbardörfern, den Maibaum in der Nacht vor dem Aufstellen zu stehlen. Deswegen bewachen junge Männer aus dem Ort den Baum, was häufig aber das Stehlen nicht verhindert. Wenn der Baum gestohlen worden ist, wird verhandelt, was die Bewacher tun müssen, um den Baum zurückzubekommen. Meistens einigen sie sich. Die Auslöse, also das, was bezahlt werden muss, enthält meist sehr viel Alkohol und wird natürlich sofort getrunken. Wenn sie sich nicht einigen, stellen die Diebe den Baum als Trophäe in ihrem Ort auf.

​Der dritte Brauch ist noch interessanter. Hast du das Wort „Liebesmaien“ schon einmal gehört? Junge Männer stellen vor den Häusern unverheirateter Frauen, manchmal auch nur vor dem Haus der Angebeteten, Birken auf, die mit Bändern geschmückt sind. Der Baum bleibt dort dann einen Monat stehen. Dann holt der junge Mann den Baum wieder ab und lädt seine Angebetete bei der Gelegenheit gleich zum Essen ein. So haben dann alle etwas davon.



Hast du schon einmal einen Maibaum gesehen? Oder sogar schon einmal eine Liebesmaie bekommen?

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